• Endoparasiten bei Heimtieren

  • Bei Heimtieren sind Ektoparasiten sicherlich das vorrangige Problem. Ein Endoparasitenbefall mit Würmern ist seltener als bei Hund und Katze, dafür ist das Risiko eines Befalls mit Kokzidien bei den Heimtieren weitaus höher.

    Kokzidiose:

    Kokzidien sind Einzeller, die im Darm von Kaninchen und Meerschweinchen leben und sich vermehren. Mit dem Kot der befallenen Tiere werden sogenannte Oozysten ausgeschieden, die in der Außenwelt monatelang überleben können. Die Übertragung und Aufnahme der Kokzidien/Oozysten erfolgt oral über Kot, Futter oder Einstreu.

    Kokzidien sind wirtsspezifisch, es besteht keine Ansteckungsgefahr für den Menschen. Ausreichende Hygienemaßnahmen sind jedoch wichtig, um Neuinfektionen zu vermeiden.

    Symptome einer Kokzidiose:

    • Verdauungsstörungen, Blähungen und Durchfall (breiig bis wässrig, übel riechend)
    • In der Folge ist deutlicher Gewichtsverlust möglich.
    • Das stark befallene Tier wirkt teilnahmslos, inaktiv und frisst nicht mehr ausreichend. Die Erkrankung kann unbehandelt tödlich enden, vor allem Jungtiere sterben innerhalb kurzer Zeit, nachdem die Symptome aufgetreten sind. Ältere Tiere zeigen häufig keine bis milde Symptome und fungieren als Erregerausscheider.

    Begünstigende Faktoren: Falsche Fütterung und Stress begünstigen einen starken Kokzidienbefall. Einer der wichtigsten Auslösefaktoren ist Unsauberkeit.

    Die Diagnose erfolgt durch eine Kotuntersuchung. Bei einem positiven Testergebnis sollte immer die ganze Gruppe behandelt werden. Nach der Behandlung sind Kontrolluntersuchungen des Kotes notwendig.

    Hygienemaßnahmen

    • Während der Behandlung der Kokzidien ist der tägliche Wechsel der Einstreu wichtig sowie die gründliche Reinigung des Bereichs um das Gehege (Teppiche werden gründlich und langsam abgesaugt, kein Auslauf während des Befalles!).
    • Die Käfige sollten mit kochendem Wasser und Essigessenz behandelt werden, dies tötet die Oozysten zuverlässig ab. Spielzeug und Näpfe täglich auskochen. Hitzebeständige Gegenstände bei 80°C für 15 Min. im Backofen desinfizieren. Auf sauberes Heu achten, und Futter und Kot sollen nicht miteinander in Berührung kommen.

    Würmer bei Heimtieren:

    • Spulwürmer (Kaninchen und Meerschwein) befallen den Blinddarm, Peitschenwürmer (Meerschwein) befallen Dick- und Blinddarm.
    • Vorrangig erkranken Jungtiere und stark geschwächte Tiere. Häufig sind nur milde Symptome, wie ein leichter Gewichtsverlust zu beobachten. Sind die Symptome stark ausgeprägt, kommt es zu Apathie, Inaktivität und schlechter Futteraufnahme, deutliches Abmagern und schleimiger Durchfall sind ebenfalls zu beobachten. Ein starker Befall sorgt für chronische Dünndarmentzündungen.
    • Die Diagnose erfolgt auch hier über Kotuntersuchungen.
    • Hygienemaßnahmen während der Behandlung sind sehr wichtig: tägliche, gründliche Reinigung des Geheges (bei Außengehege: wenn möglich versetzen und Fläche ruhen lassen oder oberste Erdschicht 20cm abtragen) und Käfigdesinfektion mit kochendem Wasser und Essigessenz. Gras und anderes Grünfutter nicht dort pflücken, wo es durch Wildkaninchen kontaminiert werden kann.