Durchfall bei Hunden und Katzen kann viele Ursachen haben, z.B. eine Infektion mit Giardien. Diese Einzeller sind – neben Spulwürmern – die bei Hunden und Katzen am häufigsten vorkommenden Darmparasiten. Auch Menschen können sich, wenn auch selten, mit Giardien anstecken.
Etwa jeder vierte Hund und jede sechste Katze sind mit den Einzellern infiziert. Die Befallsrate bei Welpen und Jungtieren kann bei bis zu 70% liegen. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass bei 22% der Hunde und bei 23% der Katzen Giardien die Ursache für eine Durchfallerkrankung sind.
Übertragung
Nach der Infektion und Besiedlung des Darms werden ansteckende Giardien-Zysten in hoher Zahl über den Kot der Tiere ausgeschieden und können noch lange Zeit in der Umgebung zu Ansteckungen führen (in Wasser und feuchter Umgebung können die Zysten für drei Monate ansteckend bleiben, im Kot für ungefähr eine Woche).
Hunde und Katzen können sich infizieren, wenn sie Zysten über mit Kot verunreinigtes Wasser (Trinken aus Seen, Teichen und Pfützen) oder Futter aufnehmen. Auch eine Schmierinfektion beim Kontakt mit infizierten Tieren ist möglich. Schon wenige der Zysten reichen für eine Ansteckung aus.
Symptome einer Giardiose
Eine Giardiose (Infektion mit Giardien) verläuft bei erwachsenen Tieren häufig ohne Symptome. Bei Welpen und Jungtieren kann sie zu chronischem oder immer wiederkehrendem Durchfall führen, der dünnbreiig oder wässrig, übel riechend und schleimig oder blutig sein kann. Auch Erbrechen und Gewichtsverlust sind möglich. Das Tier kann appetitlos und apathisch sein. In Folge kann es zu einer chronischen Darmentzündung kommen.
Diagnose
Da das Infektionsrisiko für andere Tiere hoch ist und auch Menschen sich anstecken können, sollte der Kot von Hund und Katze bei Verdacht auf Giardiose auf den Parasiten untersucht werden. Der sicherste Nachweis ist die Untersuchung einer Sammelkotprobe mit einem sog. ELISA-Antigen-Test.
Behandlung
Bei Nachweis einer Giardiose müssen alle Tiere im Haushalt behandelt werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen. Die Auswahl der Präparate und die Behandlungsdauer werden im Einzelfall entschieden. Nach der Therapie sollte der Kot erneut untersucht werden, um sicherzustellen, dass die Behandlung erfolgreich war.
Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden, sollten Sie während der Behandlung folgende Maßnahmen ergreifen: